Immer mehr Sparer sind mit der Geldanlage in Zeiten des Nullzins auf Sparguthaben überfordert. Da sind Robo-Advisor (digitale Anlagehelfer) für zunehmend mehr Anleger eine passende und bequeme Form der Geldanlage. Denn Roboadvisor übernehmen für den Sparer die langfristige Anlage des Geldes. Investiert wird das Geld dabei sehr häufig in ETFs (Indexfonds). Dabei orientieren sich die Robo Advisors an der Risikoneigung des Sparers und richten nach dessen Vorgaben ein zu ihm passendes Wertpapier-Portfolio ein und übernehmen dazu auch die Verwaltung. Dabei kostet ein guter digitaler Anlagehelfer jährlich oft weniger als 1% der Anlagesumme.
Die digitalen Anlagehelfer übernehmen die Geldanlage für den Sparer. Dabei wird vorab die Risikobereitschaft des Anlegers abgefragt, danach wird mittels einer Software die passende Anlagestrategie festgelegt und der jeweilige Anbieter setzt diese dann technisch für den Sparer um. Dabei steht das Wort "Advisor" für Berater oder Ratgeber. Daher werden die Roboadvisors auch als digitale Anlageberater bezeichnet. Die Arbeitsweise ist meist wie folgt:
Auch hier kostet der Service Geld, allerdings weitaus weniger als bei einem klassischen Anlageberater. Sehr viele digitale Anlagehelfer arbeiten mit kostengünsigen ETFs (börsengehandelte Fonds). Dabei liegt die Gebühr für die Verwaltung oftmals bei etwa 0,3% jährlich. Für den Service der Umsetzung der Geldanlage fallen zudem ebenso Gebühren an. Diese unterscheiden sich allerdings je nach Anbieter und können zirka bei 0,5% oder mehr als 1% der Anlagesumme pro Jahr betragen.
Wurde das Ausgangsportfolio festgelegt, liegt der Unterschied von Roboadvisor vor allem darin, wie die Steuerung der Geldanlage des Sparers abläuft. Dabei wird unterschieden zwischen:
Hierbei wird das Geld der Anleger mit einem aktiven Ansatz gesteuert. Die Anbieter verteilen das Geld je nach dem Geschehen an der Börse dabei laufend um. Dadurch soll vermieden werden, dass Verluste einen gewissen Wert nicht übertreten. Hierfür sind wiederum Simulationen erforderlich und dazu werden Vermutungen über die Verteilung von Renditen benötigt. Dabei greifen manche digitale Anlagehelfer auf die Annahmen hauseigener Analysten zurück.
In diesem Fall wird das Geld der Sparer mit einem passiven Ansatz gesteuert. Der Zweck ist hierbei, die zu Beginn festgelegte Aufteilung des Vermögens auch beizubehalten. Hierbei werden die Vermögenswerte der Kunden von den Roboadvisorn oft nur wenige Male im Jahr so umgeschichtet, dass die anfängliche Wertung der Anlageklassen beibehalten wird (sogenanntes Rebalancing). Beispielsweise 80% weltweite ETF Aktien und 20% Anleihe ETFs, um somit Wertschwankungen einzudämmen. Dazu gibt es keine Simulationen unter Annahmen, genauso wie die Meinungen von Experten hier nicht relvant sind.
Wer sich nicht selbst um seine Geldanlage kümmern möchte, der sollte die Dienstleistung von Roboadvisorn genauer betrachten. Die digitalen Anlagehelfer unterstützen den Kunden auf Basis der Risikoklassen dabei, wieviel Risiko er tragen kann oder möchte. Darauf unterbreitet der Robo-Advisor einen Vorschlag, in welche Anlageklassen im Hinblick auf die ermittelte Risikoneigung investiert werden soll, setzt die Geldanlage automatisiert um und verhilft dem Sparer das gewählte Portfolio ganz ohne emotionale Reaktionen auch langfristig beizubehalten.
Allerdings kostet dieser Service auch Geld, jedoch bei weitem nicht soviel, wie die Dienstleistung eines klassischen Anlageberaters. Die Kosten können sich jährlich zwischen wenigen Zehntel Prozent-Punkten bis zu etwa einem Prozent der Anlagesumme hin bewegen. Wer sich in der Vergangenheit bei der Geldanlage von einem Bankberater beraten hat lassen, der dürfte sich mit einem Roboadvisor kostenmäßig sicherlich immer verbessern.
Wenngleich die digitalen Anlagehelfer den Kauf und Verkauf von Wertpapieren übernehmen, schützt die automatisierte Geldanlage in keinem Fall vor eventuellen Kursverlusten oder anderen Risiken bei der Kapitalanlage. Sollten die Kurse an der Börse etwa fallen oder erhöhen sich die Zinsen merklich, machen sich solche Kursänderungen bei Aktien und Anleihen natürlich auch im Portfolio des Sparers bemerkbar. Ganz nach der Strategie des jeweiligen Anlagemodells kann die Entwicklung der Werte kurzzeitig auch spürbar wie bei einer selbst kreierten Kapitalanlge mit ETF-Aktien, Fest- oder Tagesgeld abweichen.